Medizinische Fachangestellte oder Kraftfahrzeugmechatroniker? Bei der Wahl der Ausbildungsberufe gibt es nach wie vor geschlechtsspezifische Unterschiede.
Kauffrau oder Kaufmann für Büromanagement: Das ist der Ausbildungsberuf, für den im Jahr 2022 die meisten neuen Ausbildungsverträge unterzeichnet wurden, nämlich insgesamt rund 23.000. Doch Frauen und Männer schlagen bei der dualen Berufsausbildung nach wie vor oft unterschiedliche Wege ein. Das zeigen Auswertungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Demnach stand bei Frauen der Beruf der Medizinischen Fachangestellten 2022 auf Platz eins: 16.656 Ausbildungsverträge schlossen sie dem BIBB zufolge in diesem Bereich neu ab. Bei den Männern waren es lediglich 747. Damit liegt der Anteil der neuen weiblichen Auszubildenden hier bei knapp 96 Prozent.
Bei Männern lag mit 20.295 neu unterzeichneten Verträgen hingegen die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker vorne. Eine Berufsausbildung, die beim weiblichen Nachwuchs mit 1284 unterzeichneten Verträgen nur auf Rang 32 kam. An zweiter Stelle bei den Frauen steht stattdessen die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement (16.116 Ausbildungsverträge), die zur Zahnmedizinischen Fachangestellten liegt auf Platz drei (13.011). Zum Vergleich: Bei den Männern sind das die Ausbildung zum Fachinformatiker (15.903 Ausbildungsverträge) und zum Elektroniker (14.256). In beiden Ausbildungsberufen liegt der Anteil der neuen weiblichen Azubis gemessen an den abgeschlossenen Verträgen bei unter zehn Prozent (9,4 beziehungsweise 2,8 Prozent).
Die Auswertung beruht auf Daten aus der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. September 2022 in anerkannten dualen Ausbildungsberufen nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO).