Das duale Studium hat sich unter den Möglichkeiten einer Ausbildung nach der Schule etabliert. Immer mehr Unternehmen bieten die Kombination aus Bachelor und Berufsausbildung als Alternative zum alleinigen Weg an die Uni oder Fachhochschule an.
Einen Bachelorabschluss anstreben und gleichzeitig praktische Berufserfahrung sammeln, ein festes Gehalt verdienen und noch dazu hohe Übernahmechancen und beste Aufstiegsmöglichkeiten haben: Was ein duales Studium verspricht, klingt eigentlich perfekt. Auch für Dich? Denn es wird ein anstrengender Weg sein. Ob Du dafür gemacht bist, findest Du anhand dieser Checkliste heraus.
1. Finde den passenden Beruf für Dich
Aktuell werden mehr als 1700 duale Studiengänge in Deutschland angeboten. Du findest sie alle in der Studiengangsuche bei www.hochschulkompass.de . Fakt ist aber: Die meisten dualen Studiengänge werden im Bereich Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftswissenschaften angeboten. Dahinter folgen Angebote im Bereich Ingenieurwesen sowie im Bereich Gesundheits- und Therapiewesen, teilt das Bundesinstitut für Berufsbildung () mit. Willst Du in einen anderen Bereich, kann es schwer bis unmöglich sein, einen dualen Studiengang zu finden.
2. Bist Du leistungsbereit genug?
Die Arbeitsbelastung bei einem dualen Studium ist hoch. Schließlich musst Du studieren und arbeiten und hast nur 25 bis 30 Urlaubstage pro Jahr. Du musst Dein Studium straff organisieren und die Vorbereitung auf Klausuren oder das Schreiben von Hausarbeiten muss neben der Arbeit erfolgen – häufig also abends oder am Wochenende. Dafür braucht es Ehrgeiz und die Einsicht, auch mal auf Freizeit mit den Freunden zu verzichten.
3. Bist Du Dir Deiner Sache sicher?
Der Studienverlauf ist bei einem dualen Studiengang sehr praxisnah und arbeitsmarktorientiert aufgebaut. Daher ist die Fächerauswahl im Studium stark vorgeschrieben und eingeschränkt. So setzt Du mit der Wahl des Unternehmens von Beginn an einen Schwerpunkt, während normale Studierende diese Wahl erst nach drei oder vier Semestern treffen. Und ein Wechsel mittendrin ist kaum möglich.
4. Du bringst gute Noten mit
Zwar gibt es hier selten einen Numerus clausus (NC), aber die meisten Unternehmen achten bei den Bewerbern für das duale Studium auch auf die Schulnoten. Einige Betriebe legen auch schon in der Stellenausschreibung fest, dass sie in bestimmten Fächern Bestnoten voraussetzen. Manche schauen auch genau darauf, ob man sich in einem Ehrenamt sozial engagiert.
5. Informiere Dich rechtzeitig
Weil die Stellen für ein duales Studium beliebt sind, starten viele Unternehmen bereits ein Jahr vor dem eigentlichen Beginn der Ausbildung mit dem Bewerbungsverfahren. Wenn Du also auch erst 2025 mit der Schule fertig bist und Dich für ein duales Studium interessierst, informiere Dich jetzt und achte schon auf entsprechende Stellenausschreibungen.
6. Bist Du bereit, für das Studium wegzuziehen?
Jedes Unternehmen, das einen dualen Studienplatz anbietet, kooperiert mit einer Hochschule. Sobald Du einen Ausbildungsvertrag hast, ist Dir dort ein Studienplatz sicher. Frei wählen kannst Du den Studienort also nicht. In manchen Fällen liegt der aber nicht in der Nähe Deines Wohnorts und Du musst Dir gegebenenfalls für das Studium eine Wohnung suchen. Traust Du Dir das auch zu? Finanziert werden muss das dann vom Gehalt, teilweise tragen aber auch die Unternehmen die Kosten.
Von Beate Berrischen