Wer studieren möchte, muss sich nicht unbedingt schon auf einen konkreten Beruf festlegen. Trotzdem kann es sein, dass bestimmte Anforderungen erfüllt werden müssen. Also gilt auch hier: Rechtzeitig informieren.
Junge Menschen, die studieren möchten, freuen sich auf eine nächste spannende Etappe in ihrem Leben, die Freiheit, Flexibilität, selbstbestimmtem Lernen und einem wichtigen Schritt für eine erfolgreiche berufliche Karriere verspricht. Und in der Regel treffen diese positiven Erwartungen auch zu: Nach einer 2022 von der Beratungsgesellschaft EY durchgeführten Umfrage waren rund 79 Prozent der befragten Studierenden mit ihrer aktuellen persönlichen Situation zufrieden. Zugleich ist dies kein Selbstläufer, denn der Studienstart will gut und durchdacht vorbereitet werden, auch wenn zwischen Schulabschluss im Juni und dem Beginn des Studiums mit dem Wintersemester im Oktober gefühlt noch eine lange Zeit liegt.
Zulassungsfreier Studiengang oder Bewerbungspflicht?
Ist die Entscheidung für ein Studienfach gefallen, steht zunächst die Prüfung an, ob der Studiengang zulassungsfrei oder zulassungsbeschränkt ist. Für die zulassungsfreien Studiengänge ist keine Bewerbung notwendig, sodass die Einschreibung in der Regel direkt bei den Hochschulen und Universitäten erfolgt. Das ist meist online möglich. Ein Studiengang ist zulassungsbeschränkt, wenn nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen zur Verfügung steht. Das ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich, wobei für die Fächer Human-, Tier-, Zahnmedizin und Pharmazie grundsätzlich die Bewerbung über das Informations- und Bewerbungsportal www.hochschulstart.de notwendig ist.
Voraussetzungen checken, Kompetenzen erwerben
Wer sich bei der Wahl des Faches nicht sicher ist, sollte sich die Website www.studiencheck.de der Bundesagentur für Arbeit anschauen. Sie bietet als Online-Portal studiengangspezifische Wissenstests (Checks) für Studieninteressierte an. Die Checks prüfen die Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums an einer bestimmten Hochschule. Interessenten erkennen dadurch, ob die Idee die richtige ist, und erfahren gegebenenfalls, welche Kompetenzen sie vor der Aufnahme des Studiums noch erwerben sollten, beispielsweise mathematisches Wissen oder zusätzliche Sprachkenntnisse.
An die Studienfinanzierung denken
Auch die Finanzierung spielt beim Studienstart eine wichtige Rolle. Die Informationsplattform rät, direkt am Tag der Immatrikulation den Antrag auf die Studienförderung Bafög zu stellen. Seit Januar 2023 beträgt der Bafög-Höchstsatz für Studierende 934 Euro pro Monat. Unter gibt es sämtliche Informationen, unter anderem dazu, an welche Stelle der entsprechende Antrag gerichtet werden muss. Denn: Für die Studierendenförderung nach dem Bafög im Inland sind die Studierendenwerke der Hochschulen zuständig, an denen die Immatrikulation erfolgt ist beziehungsweise erfolgen wird. Auch die Wohnungssuche sollte zügig erfolgen. Gerade an beliebten Hochschulstandorten ist der Wohnungsmarkt derart überlaufen, dass es eine echte Herausforderung darstellen kann, eine Bleibe zu finden.
Eigeninitiative zeigen, Hilfsangebote nutzen
Wer dies alles geregelt hat, sollte sich an seiner Hochschule über Hilfsangebote informieren. Diese Eigeninitiative ist wichtig, weil das System Hochschule anders funktioniert als die klassische Schule. Termine und Anmeldefristen für Klausuren, Stundenplanerstellung, Literaturbeschaffung und Co. liegen (weitgehend) in der Hand der Studierenden. Daher rät beispielsweise die Zentrale Studienberatung der Universität Bielefeld: „Für einen gelungenen Studienbeginn ist es auf jeden Fall sinnvoll, die angebotenen Vorkurse zu besuchen.“ Und was sollten die Studierenden von morgen dieser Tage noch tun? Die Fachschaft Jura der Universität empfiehlt, an der Erstsemesterwoche teilzunehmen, weil es dort viele wichtige Informationen gebe, die beim Einstieg in das Studium helfen könnten. Solche Angebote gibt es in der Regel an allen Hochschulen.
Patrick Peters