Endspurt: So wird Dein Abschlusszeugnis spitze

Endspurt: So wird Dein Abschlusszeugnis spitze

Mit dem Halbjahreszeugnis, spätestens aber mit dem Abschlusszeugnis, wird sich für eine Ausbildung oder ein Studium beworben. Tipps, wie Du Deine Noten verbessern kannst.

1. Fächer-Check

In welchen Fächern ist noch was drin? Diese Frage solltest Du Dir mit Blick auf Dein letztes Zeugnis stellen. Und die eigene Motivation steigern: Welches Ziel hast Du vor Augen, warum möchtest Du Deine Noten verbessern? Laut Karin Wilcke, Berufsberaterin in Ratingen, ist es ein Trugschluss, davon auszugehen, dass die Abschlussnoten egal sind, weil im Moment händeringend Azubis gesucht werden. Denn das ist nicht in allen Berufen der Fall- und mit guten Noten hast Du selbst die Wahl.

2. Mehr aufzeigen

„Wenn Du Dich mal mehr beteiligen würdest, könntest Du eine Note besser sein.“ Wenn Du Sätze wie diesen von Deinen Lehrern gesagt bekommst, solltest Du hellhörig werden, so Wilcke. Denn mündlich ist meist immer mehr drin. Also: Beteilige Dich aktiv am Unterricht. Dazu gehört auch, Dich bei Fragen wie „Wer liest das mal vor?“ nicht darum zu drücken. Nützlich auch: Dem Lehrer ankündigen, sich mehr beteiligen zu wollen, um die Note zu verbessern. So könnt ihr quasi gemeinsam an Deiner Verbesserung arbeiten.

3. Einen besseren Platz suchen

Dich ein paar Reihen nach vorne zu setzen und Blickkontakt mit der Lehrerkraft zu halten, wirkt Wunder. Und dafür musst Du Dich dann vielleicht auch von denjenigen aus der Klasse wegsetzen, die Dich oftmals ablenken. Ein deutliches Zeichen auch an den Lehrer, so die Expertin.

4. Freiwilliges Referat

Wer seinen Lehrern signalisiert, seine Note verbessern zu wollen, kann das oft über ein freiwilliges Referat erreichen. Dann heißt es aber auch: Der Vortrag muss inhaltlich richtig gut sein. Einen Wikipedia-Artikel oder die Ergebnisse eines Chatbots vorzulesen, reicht dann nicht. Auch an Deiner Art vorzutragen, solltest Du feilen.

5. Nachhilfemöglichkeit prüfen

Gerade, wer sich für einen Ausbildungsplatz bewirbt, braucht oft gute Noten in Mathe. Mit Nachhilfe ist vielleicht noch eine Verbesserung drin – vorausgesetzt, Deine Eltern sind bereit, die Kosten zu tragen, und Du selbst bist genügend motiviert. Denn vielen Schülern fehlen Grundlagen. Die muss man dann bereit sein aufzuholen – und sich auch zu Hause hinsetzen und lernen.

6. Engagement abseits der Noten

Sätze wie „Seit der siebten Klasse engagiert sich Leon bei den Streitschlichtern der Schule“ machen sich laut Karin Wilcke extrem gut auf dem Zeugnis und machen Dich bei Ausbildungsbetrieben zu einem begehrten Kandidaten.

Denn: Wer sich so lange freiwillig engagiert, zeigt Zuverlässigkeit und Biss. Dabei ist es fast schon egal, in welcher AG Du mitgearbeitet hast, ob bei der Schülerzeitung oder den Sanitätern. Hauptsache, Du hast das kontinuierlich über einen längeren Zeitraum getan. „Zuverlässigkeit ist die Qualität, mit der man bei Unternehmen wirklich punkten kann“, sagt Berufsberaterin Wilcke. Übrigens: Auch, wenn Du in der Schulband gespielt oder im Chor gesungen hast, schmückt dies Dein Abschlusszeugnis. Denn es zeigt: Du hast geübt, Ausdauer gezeigt und Erfolg gehabt – auch wenn Musik auf den ersten Blick gar nichts mit der Lehrstelle, zum Beispiel als Elektrotechnikerin, zu tun hat.

Extra-Tipp für Abiturienten

Es hat alles nichts genützt und Du hast das Abi vermasselt? Kein Studienplatz in Sicht? Dann bewirb Dich in jedem Fall auf eine Ausbildung. Denn, so die Studien- und Berufsberaterin: Nach den drei Jahren Wartezeit, die Dir für die Ausbildung angerechnet wird, hast Du die freie Auswahl unter den Studiengängen. Und auch bei Unternehmen sind Bewerber, die Ausbildung und Studium abgeschlossen haben, später gern gesehen.

Isabelle De Bortoli