Tüftler oder Künstler? Organisationstalent oder Kümmerer? Wer sich selbst gut kennt, findet leichter Antworten auf die Frage nach seiner beruflichen Zukunft.
Welcher Job passt zu welcher Persönlichkeit? Wer dazu erfahrene Berater befragt, erhält eine einhellige Meinung: „So einfach ist das nicht!“ Um eine gute Entscheidung für die berufliche Zukunft zu treffen, sollten Interessen, Temperament und vor allem die eigenen Wünsche für die Zukunft einbezogen werden – auch über bisherige persönliche Grenzen hinaus. Die Agentur für Arbeit stellt in ihrem digitalen Erkundungstool „Check-U“ Schülerinnen und Schülern fast 80 Minuten lang verschiedene Fragen und Testaufgaben. Danach gibt die künstliche Intelligenz den Teilnehmern eine Übersicht über Kompetenzen und mögliche Berufsideen auch jenseits der Klassiker. Eine beispielhafte Auswahl:
Für die Genauen: Hörakustiker
Feinmotorik trifft auf handwerkliches Geschick: Hörakustiker beraten Kunden über Hörsysteme und Gehörschutz. Dazu gehören Tests, aber auch Abdrücke vom Gehörgang. Sie bauen Maßohrstücke in die Hörsysteme ein und kümmern sich um die akustischen Feineinstellungen. Der Weg: die duale Ausbildung.
Für die Bücherwürmer: Archivar
Ganz genau heißt der Ausbildungsberuf „Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste“. Er sichtet und ordnet in Archiven Informationen und sorgt dafür, dass das Gedächtnis einer Stadt oder eines Landes nicht verloren geht. Dabei kann es um Schriften genauso gehen wie um andere Medien. Mithilfe spezieller Archivsoftware kommen sie dem Inhalt der Informationsträger auf die Spur und sind Fachleute für Recherche. Der Weg: die duale Ausbildung.
Für die Hilfsbereiten: Diätassistenten
Sie erstellen gemeinsam mit Patienten einen Ernährungstherapieplan. Den größten Teil des Arbeitsalltags verbringen sie in der Beratung von Patienten, sie halten Vorträge und führen Kochkurse durch. Vor allem Menschen mit Einfühlungsvermögen und emotionaler Belastbarkeit sind hier gut aufgehoben, sagt die Agentur für Arbeit. Der Weg: die schulische Ausbildung.
Für die Tüftler: Audio-Engineer
Er oder sie überprüft vor einer Aufnahme die akustischen Verhältnisse des Aufnahmeorts und wählt das technische Equipment aus, verkabelt Anlagenteile und stellt Leitungsverbindungen zum Mischpult her. Auch die Signalqualität und die störungsfreie Übertragung liegen in der Hand dieser Fachkraft. Der Audio-Engineer kann auch für die Musik- und Sprachbeschallung bei Live-Veranstaltungen verantwortlich sein. Der Weg: In Deutschland gibt es mehrere Akademien, die zum Audio-Engineer ausbilden.
Für Reiselustige: Tourismuskaufleute
Wer im Reisebüro nach einem Urlaubsziel sucht, wird von ihnen beraten. Sie vermitteln Angebote für Privat- und Geschäftsreisende. Sie kaufen Leistungen bei Reiseveranstaltern ein, bündeln sie zu Pauschalangeboten und verkaufen sie dann an die Kunden. Vor allem dann, wenn Tourismuskauleute direkt bei Reiseveranstaltern angestellt sind, sind sie auch häufig auf Reisen mit dabei. Der Weg: die duale Ausbildung.
Für Kreative: Florist
Von Brautschmuck bis zu Trockengestecken reicht die Bandbreite des Floristen. Die Fachleute binden Sträuße, fertigen Kränze, beraten Kunden und bringen dabei ihre eigenen Ideen zur Gestaltung ein. Sie sind häufig auch im Verkauf des Blumenladens tätig – und sollten deswegen auch rechnerische Fähigkeiten mitbringen. Der Weg: die duale Ausbildung.
Für Kommunikative: Kommunikationsdesigner
Sie planen und gestalten die Werbung für Industrieprodukte und Dienstleistungen. Dazu gehören Prospekte, Kataloge, Bildschirmseiten und Internetauftritte. Dabei sind sie immer im Austausch mit den Kunden: Sie beraten Ideen, sprechen Möglichkeiten ab und haben immer die aktuellen Trendentwicklungen im Blick. Der Weg: die schulische Ausbildung.
Theresa Demski