Wie finde ich den richtigen Beruf? Wer kann mir helfen? Wie komme ich in Kontakt mit Ausbildungsbetrieben? Antworten auf diese Fragen geben zahlreiche Angebote zur Berufsorientierung.

Was will ich nach der Schule machen und welcher Job passt zu mir? Diese Fragen können zahlreiche Angebote zur Berufsorientierung beantworten – vom Azubi-Speed-Dating über Gespräche mit jungen Ausbildungsbotschaftern bis hin zum Praktikum. „Es gibt in Deutschland über 300 betriebliche Ausbildungsberufe“, erklärt Christiane Hesse-Länder, Teamleitung Berufsberatung von der Agentur für Arbeit Düsseldorf. „Und immer wieder kommen neue dazu und andere verschwinden, weil sich die Arbeitswelt wandelt.“ Man sollte sich also gut informieren, denn Eltern zum Beispiel sind dann nicht unbedingt auf dem neuesten Stand.

Online informieren

Einen ersten Überblick erhalten Schüler über die digitalen Informationsangebote der Bundesagentur für Arbeit. So bietet das Online-Portal „Berufenet“ ein umfangreiches Job-Lexikon. Über die Perspektiven einer Ausbildung informiert die Website . Ein spannendes Erkundungs-Tool ist „Check-U“ der Arbeitsagentur. Es zeigt auf, welche Ausbildung oder welches Studium zu den eigenen Stärken und Interessen passt. „Wenn der Wunschberuf feststeht, hilft die Berufsberatung bei den Bewerbungen und durch Ausbildungsvermittlung“, betont Christiane Hesse-Länder. „Auch wenn es Probleme gibt, steht die Berufsberatung an der Seite der Schüler.“ Das kann die Entwicklung einer Alternative sein oder die Unterstützung durch berufsvorbereitende Angebote.

Beratungsangebote nutzen

Die Berater der Industrie- und Handelskammern (IHK) beispielsweise beantworten Fragen zu Ausbildungsberufen oder zu Ausbildungsplätzen in der Region ganz unkompliziert per Telefon. Wer sich zu einer Ausbildung entschlossen oder eine erste Idee hat, welche Berufe infrage kommen, findet ebenfalls bei den Kammern Unterstützung. „Dabei gehen die berufliche Orientierung und die Vermittlung in Ausbildung Hand in Hand“, betont Jürgen Holtkamp, Bereichsleiter Ausbildungsberatung, -stellenvermittlung und Projekte bei der IHK Düsseldorf. Im Rahmen des IHK-Projekts„Passgenaue Besetzung“ unterstützen Berater aktiv Jugendliche bei der Orientierung und Bewerbung. Geflüchtete können sich an das Projekt „Willkommenslotsen“ wenden. Seit dem Frühjahr werden zudem Schüler an mehreren Berufskollegs in Düsseldorf dabei unterstützt, Praktikums- und Ausbildungsplätze zu finden.

Unternehmen kennenlernen

Die Kammern, dazu gehört neben der IHK auch die Handwerkskammer, organisieren regelmäßig Veranstaltungen, die sich speziell an Schüler richten. „Im Rahmen der Azubi-Speed-Datings, der Olympiade der Berufe und Sommeraußenaktionen können sie mehr über die verschiedenen Ausbildungsberufe und die jeweiligen Branchen erfahren“, berichtet Holtkamp. „Diese Veranstaltungen sind eine gute Gelegenheit, direkt mit Arbeitgebern in Kontakt zu treten und Fragen zu stellen.“ Das IHK-Projekt „Ausbildungsbotschafter“ bietet Schulen aus erster Hand Informationen über Berufe. In Düsseldorf und im Kreis Mettmann etwa gehen Azubis an weiterführende Schulen und stellen den Schülern der neunten und zehnten Klassen ihre Ausbildungsberufe auf Augenhöhe vor.

Für den ersten Kontakt zu potenziellen Ausbildungsbetrieben gibt es verschiedene Wege. „Jugendliche können freie Ausbildungsplätze über die Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit finden oder die kostenfreie App ,AzubiWelt’ nutzen“, schlägt Christiane Hesse-Länder vor. Mit der App können die Schüler unkompliziert mit den Betrieben und der Berufsberatung kommunizieren. Auch die IHKS und Handwerkskammern führen online eigene Lehrstellenbörsen. Ein Portal vor allem mit regionalen Ausbildungsangeboten ist „Azubi NRW“.

Kammern und Co. unterstützen auch die Unternehmen direkt bei der Azubi-Suche. Die Berater erarbeiten mit den Betrieben entsprechende Azubi-Anforderungsprofile, übernehmen die Suche nach geeigneten Kandidaten und erstellen eine Vorauswahl. Und: Auch für Eltern gibt es einen Fahrplan zur Unterstützung ihrer Kinder bei der Ausbildungsplatzsuche und viele Informationen unter

Brigitte Bonder