Beim Vorstellungsgespräch wird’s nun wirklich ernst. Deswegen solltest Du auch nicht unvorbereitet zu Deinem möglichen Ausbildungsbetrieb fahren.
Wenn Du die Bewerbungsunterlagen in die Post gegeben oder Dich online bei Betrieben um einen Ausbildungsplatz beworben hast, dann kannst Du erst mal durchatmen. Die erste Arbeit ist gemacht – bis das Telefon klingelt oder Du eine Mail in Deinem Postfach findest und Dich Unternehmen zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Dann wird es ernst und oft auch aufregend. Denn ein gutes Gespräch öffnet Dir die Türen zum Ausbildungsplatz. Der wichtigste Tipp von Monika Breuer von der Industrie- und Handelskammer in Düsseldorf: „Bereite Dich auf das Gespräch vor!“ Die IHK hat dazu übrigens kleine Videos gedreht, die Dir vor dem Gespräch helfen können.
Was kann ich schon vorher erledigen?
Recherche. Das heißt: Sammle so viele Informationen über das Unternehmen, wie Du im Internet auftreiben kannst. Was stellt das Unternehmen her? Wie viele Mitarbeiter sind beschäftigt? Wie heißt der Chef? Du signalisierst den Leuten im Bewerbungsgespräch damit, dass Du wirklich interessiert bist und weißt, wie Recherche funktioniert. Es schadet auch nicht, ein paar Infos über die Ausbildung zu sammeln. Und nimm Dich auch selber unter die Lupe: Warum willst Du diesen Ausbildungsplatz? Die IHK empfiehlt außerdem: Schreib Deine Stärken auf. Was kannst Du richtig gut und was sollte ein möglicher Arbeitgeber auf jeden Fall von Dir wissen? Das Vorstellungsgespräch ist die große Chance zu zeigen, wer Du bist.
Der Tag ist da
Die goldene Regel für den großen Tag: Auf keinen Fall zu spät kommen. Bahnen können ausfallen, Autos können im Stau stehen oder Fahrräder einen Platten haben. Deswegen: Viel Zeit einplanen und am besten schon am Tag vorher klären, was für die Anreise wichtig ist. Große Firmen haben oft mehrere Eingänge, und auch an schönen Tagen kann es regnen. Deswegen: Nimm also lieber einen Schirm mit, wenn das Wetter unsicher ist. Die IHK empfiehlt: Am besten so planen, dass Du vor der Tür noch mindestens 15 Minuten Zeit hast.
Die erste Begegnung
Handy aus, Kaugummi raus, Kopfhörer weg. Wenn sich dann die Türe öffnet und Du Deinem Gesprächspartner gegenüberstehst, drück beherzt seine Hand und blick ihm direkt in die Augen. Klingt vielleicht spießig, gilt aber immer noch: Ein fester Händedruck macht einen guten Eindruck. Und dann: Mach Dir nicht zu viel Stress. Du musst keine Prüfung bestehen. Der Betrieb hat Dich schließlich eingeladen, weil er Dich kennenlernen will.
Haltung einnehmen
Meistens haben dann erst einmal die Gastgeber das Wort: Sie stellen Dir ihr Unternehmen vor und erzählen von den Möglichkeiten, die Du bei ihnen haben könntest. Die IHK empfiehlt: Haltung einnehmen, gut zuhören und dann bereit sein für den eigenen Gesprächsbeitrag. Erzähl von Dir, Deinen Wünschen und Interessen. Zeige den Menschen, wer Du bist und warum Du Dich bei ihnen beworben hast. Wenn dann die Fragen der Ausbildungsleiter kommen, zahlt sich Deine Vorbereitung aus. Die IHK sagt: Wenn Du auf schlechte Schulnoten angesprochen wirst, bleib ruhig. Jeder Mensch hat Schwächen. Versuch Erklärungen zu finden und bleib selbstkritisch.
Hoffentlich bis bald
„Haben Sie noch Fragen?“ Bevor das Gespräch endet, geben Dir die Gesprächspartner meistens die Möglichkeit, noch selbst Fragen zu stellen. Diese Chance solltest Du nutzen. Wenn Dir selber nichts mehr einfällt, kannst Du immerhin noch fragen, wann eine Entscheidung getroffen wird. Dann steht der Gastgeber zuerst auf, öffnet die Tür und verabschiedet Dich. Und dann heißt es: Abwarten – hoffentlich auf den Anruf mit der Zusage.
Theresa Demski