Kleve - Hochschulstadt mit Geschichte
Kleve ist Kreisstadt am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen, grenzt unmittelbar an die benachbarten Niederlande und ist Standort der Hochschule Rhein-Waal. Die niederländische Großstadt Nimwegen und die Hauptstadt der Provinz Gelderland, Arnheim, liegen nur wenige Autominuten entfernt. 54.000 Menschen wohnen hier und genießen die Vorzüge des Niederrheins, der in Kleve ungewohnt bergig erscheint und schon im 18. und 19. Jahrhundert die niederländischen Maler der Romantik anlockte. Zwischen Kleve und Nimwegen erstreckt sich der „Reichswald“ als eine der größten zusammenhängenden Staatswaldflächen in Nordrhein-Westfalen. Verkehrstechnisch ist Kleve über die Autobahnen A3 und A57 erreichbar. Mit dem Zug fährt man von Düsseldorf aus mit der Nordwestbahn RE10, die in Kleve endet. Die Klever Wirtschaft zeichnet sich durch viele mittelständische Betriebe aus, Anlagen- und Maschinenbau, Messtechnik und Logistiker bestimmen das Bild, dazu Lebensmittelindustrie. Hinzu kommt eine Vielzahl von Ausbildungsbetrieben im Handwerk. Marktführer im Bereich der Messtechnik und der Elementenanalytik ist die amerikanische Ametek-Tochter Spectro. Der Maschinenbauer KHS stellt in Kleve Verpackungsmaschinen her. Ipsen, ebenfalls ein amerikanisches Unternehmen, baut Industrieöfen. Und Colt gehört zu den Marktführer in Sachen Klimatechnik und Brandschutz. Große Arbeitgeber sind auch die Krankenhäuser wie die an der Stadtgrenze liegende LVR-Klinik Bedburg-Hau als eines der größten psychiatrischen Krankenhäuser im Rheinland oder das Katholische Karl Leisner Klinikum mit mehreren Standorten. Ebenfalls ein großer Arbeitgeber ist die neue Hochschule Rhein-Waal, an der in Kleve 5000 Studenten vor allem MINT-Fächer (Mathematik, Informtik, Naturwissenschaften, Technik) studieren. Die Hochschule Rhein-Waal bietet auch duale Studiengänge zur Ausbildung an. Hinzu kommen die Verwaltungen von Stadt und Kreis Kleve, die eine Reihe spannender Ausbildungsplätze bieten, ebenso wie das Amts- und Landgericht, das in der großen Klever Schwanenburg, die Stadt und Land überragt, untergebracht ist.
Kleve hat ein großes Freizeitangebot und entwickelt sich seit zehn Jahren zur Studentenstadt: Mit den 5000 hier eingeschriebenen Studenten ist fast jeder zehnte Klever ein Student. Das gibt der Stadt ein internationales Flair, weil ein großer Teil der Studenten aus dem Ausland kommt. Kleve gilt als gut besuchte Einkaufsstadt, die mit ihrer auf mehrere Straßen verteilte Fußgängerzone in der City mit großen Ketten ebenso wie mit kleinen inhabergeführten Geschäften lockt. Zahlreiche Sportvereine decken das Spektrum von Fußball über Handball und Volleyball bis zu Fechten und Rudern ab. Kleve hat das überregional bedeutende Kunstmuseum im Kurhaus mit spannenden Ausstellungen, das Museum Haus Koekkoek als Spezialmuseum für niederländische Romantik und viele kleine Museen. In Kleve ist man stolz auf die Geschichte, als die Stadt im 15. und 16. Jahrhundert im Mittelpunkt der Mächte lag und Kleves berühmteste Tochter Anna von Cleve den englischen König heiratete. Später war Kleve neben Königsberg und Berlin die dritte Residenzstadt Brandenburgs und galt bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges als Kurort. Aus der Zeit des brandenburgischen Statthalters stammen die großen Parkanlagen, die Kleve zu einer regelrechten Gartenstadt machen mit ihren langen Alleen und barocken Anlagen, die in Teilen bereits als europäisches Gartendenkmal gelten.
Die wichtigsten Baudenkmäler sind die gewaltige Schwanenburg. Auf dem Kirchberg gegenüber dem Burgberg steht die Stiftskirche als große Hallenbasilika mit zwei Türmen. Nicht zu vergessen das klassizistische Haus Koekkoek, das den Namen eines berühmten niederländischen Malers trägt, der hier lebte und seine Bilder an die europäischen Königshäuser verkaufte, und das alte Kurhaus in den Parkanlagen. Der Zweite Weltkrieg traf Kleve hart, das bei zwei Bombenangriffen und späteren Gefechten größtenteils zerstört wurde. Heute ist die Stadt wiederaufgebaut und entwickelt sich dank des neuen Campus Kleve der Hochschule Rhein-Waal im alten Hafen rasant.
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